Turmfalke

Der Turmfalke ist ein eher zierlicher Vertreter der Falken. Als Greifvogel jagt er vornehmlich im freien Feld nach Mäusen und grossen Insekten. Schon von weitem kann man den Turmfalken erkennen, wenn er in der Luft am Ort stehen bleibt (das so genannte „Rütteln“) und den Boden genauer nach Beute absucht. Weil Turmfalken häufig dabei beobachtet werden können, werden sie auch „Rüttelfalken“ genannt. Das Verbreitungsgebiet des Turmfalken erstreckt sich über Eurasien und grosse Teile Afrikas. In der Schweiz ist er die häufigste Falkenart und öfters zu sehen. Als anpassungsfähiger Vogel hat sich der Turmfalke die verschiedensten Lebensräume erschlossen, wie z.B. offene Landschaften, Industrie- und Kulturlandflächen, Heiden, Moore mit Bäumen und auch Gebirge. In den Siebziger Jahren gab es bei den Raubvögeln, allen voran bei den Falken, eine schreckliche Entdeckung zu vermelden. Die Nachwuchsrate brach sprichwörtlich zusammen: Beim Bebrüten der Eier zerbrachen deren Schalen. Man fand heraus, dass in der Agrarwirtschaft eingesetztes DDT, ein Schädlingsbekämpfungsmittel, zur Bildung von zu dünnen Eierschalen geführt hatte. Die Raubvögel waren am stärksten betroffen, da sie am Ende der Nahrungskette stehen und solche Stoffe in ihrem Körper anhäufen. Daraufhin wurde DDT in Europa verboten, der Bestand der betroffenen Arten erholt sich jedoch nur langsam. Turmfalken brüten meistens in Felsnischen, oft sogar in altem Gemäuer. Daher kommt auch der Name Turmfalke. In der Turmfalkenvoliere, die sich zwischen Eingang und Waldrappenvoliere befindet, sucht man deshalb vergebens ein Nest. Eine Felsnische dient ihnen als geeigneter Brutplatz. Der Turmfalke teilt sich im Tierpark die Voliere in der Regel mit Waldrapp und Steinkauz.