Dachs

Bei einer Begegnung mit einem Dachs fällt als erstes sein schwarzweiss gestreiftes, keilförmig zugespitztes Gesicht auf. Tagsüber ist er eher selten anzutreffen, denn als Nachtbummler verlässt der Dachs seinen unterirdischen, selbst gegrabenen Bau kaum je vor der Dunkelheit. Dann macht er sich auf die Nahrungssuche, wobei er beim Umherstreifen Strecken bis zu 11km zurücklegt. Er ist ein Allesfresser, der sich von Jungvögeln, Mäusen, Würmern, Schnecken und Käfer bis hin zu Beeren, Mais, Wurzeln und Honig ernährt. In der Schweiz stehen aber fast vorwiegend Regenwürmer auf seinem Speisezettel. Diese findet er ausschliesslich mit seiner Nase, die ihm in der Dunkelheit die Augen ersetzt. Bis zu 500 Regenwürmer in einer Nacht stehen auf dem Programm. In sehr kalten und schneereichen Wintern zieht sich der Dachs zur Winterruhe in seinen Bau zurück, den er mehrere Wochen nicht verlässt. Während dieser Zeit zehrt er von seinen im Herbst angelegten Fettreserven. In der Schweiz findet man Dachse bis ca. 2’000m, wo sie auch unter Alphütten oder Ställen Unterschlupf suchen. Der Dachs lebt gesellig in Familiensippen und ist einer der besten Baummeister unserer Natur. Ganze Generationen sind am gleichen Bau beteiligt. Mit seinen bis zu 22mm langen Krallen an den Vorderfüssen ist er zum Graben bestens ausgerüstet. Zudem kann er die Nasenlöcher verschliessen und auf diese Weise mühelos mit der Schnauze die Erde aus dem Gang stossen. Manchmal findet man Fuchs und Dachs sogar gemeinsam im selben Bau in verschiedenen Höhlen – wie bei uns im Tierpark. Die „schlauen“ Füchse benützen nämlich gerne bereits bestehende Dachsbauten.