Bartkauz

Der Bartkauz ist ein Bewohner der nordischen Wälder. Meist sitzt er unbeweglich auf einem erhöhten Standpunkt und späht nach Wühlmäusen, seiner bevorzugten Nahrung. Mit einer Grösse von fast siebzig Zentimetern ist der Bartkauz eine der grössten Eulenarten. Trotz seiner Grösse gleitet er ruhig und geschickt durch die Wälder. Seine grosse, fast kreisrunde Gesichtsmaske verleiht ihm einen etwas starren Ausdruck. Typisch sind die feinen jahresringähnlichen Linien im Muster der Gesichtsmaske. Seinen Namen hat er von einem Büschel schwarzer Federn unter dem Schnabel. Dieser so genannte „Bart“ sticht aus dem ansonsten grauen Gefieder hervor. Obwohl beinahe so gross wie der Uhu, ist der Bartkauz bedeutend leichter. Ein Grossteil seines Körpervolumens besteht aus Federn. Anders als viele seiner Verwandten trifft man den Bartkauz auch am helllichten Tage aktiv an. Hat er einmal eine Beute gesichtet, so ist er darauf so konzentriert, dass er sich bei der Jagd ungestört beobachten lässt. Vermutlich leben Bartkäuze in „Dauerehe“. Das Weibchen ist, wie bei den meisten Eulen, deutlich grösser als das Männchen. Gebrütet wird in verlassenen Greifvogelnestern oder in Baumstümpfen, seltener in selbst gescharrten Bodenmulden. Die geschlüpften Jungen (nach vier Wochen Brutzeit im Mai und Juni) bleiben bis zu 30 Tage im Nest. Wenn sie nach etwas mehr als 50 Tagen flügge sind, lassen sie sich meist noch bis Ende Oktober von ihren Eltern durchfüttern. In Jahren mit geringem Nahrungsangebot fällt die Brut manchmal auch aus. Bei uns im Tierpark Goldau lassen sich unsere Bartkäuze auch tagsüber gut in der Eulenvoliere beobachten. Sie teilen sich dort die Anlage problemlos mit verschiedenen kleineren Eulenarten.